Wieder wiederhole ich die Worte, nur für mich. Denn immernoch darf ich nicht vergessen. Also vergiss nicht, Dravill. Vergiss es blos nicht. Nichts hiervon.
Die Frau des Mannes, den ich töten wollte, war bei mir. Sie schien nicht bestürzt über das, was geschah. Die Götter mögen wissen, warum sie mich überhaupt zu sehen wünschte. Statt mich zu schelten, bot sie die kleine Gnade an, auf die niemand hier sonst hoffen kann. So werde ich also wenigstens wie ein Mann sterben, nicht wie ein Tier. Dennoch vermag ich es noch nicht, echten Trost daraus zu schöpfen.
Aber das mag an gestern liegen. Sie kamen, zu viert. Und noch ein anderer war bei ihnen. Ein Fremdländer, wohl aus dem Süden. Selbst mehr ein Wrack als ein Mann. In Ketten führten sie mich zum Marktplatz und schlossen mich dort in den Pranger.
Der Fremdländer hielt eine Rede. Der Magistrat lebt also und wird sich, dies zu beweisen, bald schon seinem Volk zeigen. Von Gerechtigkeit sprach er. Aber was ist schon gerecht…
Etwas seltsameres habe ich noch nie erlebt. Mit den Beschimpfungen hatte ich gerechnet. Auch damit, bespuckt oder beworfen zu werden. Sogar die Prügel kamen nicht unerwartet. All dies war also keine Überraschung.
Was ich jedoch auch sah – manchmal nur, aber dennoch – waren Menschen, die schlicht stehenblieben und mich eine Weile ansahen, ehe sie wieder ihren Tagesgeschäften nachgingen.
Die Dienerin der Götter sah ich nicht. Ich hoffe, sie hat mich nicht so gesehen, auch wenn es mich verwundern sollte, wäre all dies an ihr vorbei gegangen. Und auch der Frau aus dem Badehaus wünsche ich, dass sie nichts hiervon bemerkte. Nur weiß ich noch nicht, ob ich das für sie wünsche, oder für mich.
Elender Narr. Immernoch betest du für ihre Ignoranz.
![Syndicate this site using RSS [x]](https://fatebook.eternalevil.com/wp-content/themes/mad-meg/images/rss.png)