“Ich kann nicht schlafen…”
“Ja, ich weiß. Das wirst du auch nicht. Der Schlaf ist kein Ort für dich. Dir fehlt die Ruhe.”
“Aber ich möchte hier sein…”
“Ich weiß, wieso.”
Sich ständig hin und her zu wälzen hatte bisher nicht sonderlich dazu beigetragen, einschlafen zu können. Außerdem war die Pritsche viel zu klein. Ständig musste man Angst haben, man würde hinunter rutschen.
“Er wartet auf dich.”
“Aber er kennt mich doch gar nicht.”
“Er kennt deine Gebete.”
Bei der letzten Rolle hatte er versehentlich seine rechte Hand zwischen seinem Körper und der Wand eingeklemmt. Murrend befreite er sie mit einem unbewussten Ruck.
“Aber…”
“Ja, ich weiß.”
“Aber -”
“Ja.”
Wie so oft stand Dravill der Schweiß auf der Stirn, nachts wenn er schlief. Im Moment war er auf den Bauch gerollt.
Die Sonne ging langsam unter und tauchte die weißen Hallen in ein sanftes, ruhiges Orange. So wirkte alles in diesen Räumen, als wäre es von einer heimatlichen Wärme durchströmt. Hier war man willkommen. Hier war er willkommen. Einer der Männer, dessen Kleidung nun ebenfalls diese Wärme ausstrahlte, lächelte ihn an und nickte.
Es war kalt. Murrend zog er die Decke enger um sich.
“Und warum wollt ihr all das hier tun und nicht an einem anderen Ort, der für euch sicherer ist? Ein Ort, an dem euer Name für niemanden bekannt ist.” Sein Blick fiel auf die Klinge in seiner Hand. “Weil es richtig ist, stehenzubleiben. Und weil ich weiß, wo das Haus steht.”
Als die Sonne aufging, tauchte sie den Raum in die kühlen Farben des Morgens während draußen noch die Nebelschwaden über den Wiesen, Feldern und Gräbern hingen. Er spürte längst, dass es Zeit wurde. Bald würde er den Mut haben. Ganz sicher.
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