What hurts the most


“Bedauerlicher Weise habe ich keinen Stein, auch keine Münzen du musst damit vorlieb nehmen.” Der Raum liegt im Halbdunkel. Es ist der Raum oberhalb des Treppenhauses, den Nate auch kennen dürfte. Die Stimme ebenso, sie gehört Jean, klingt kühl, distanziert. Das kleine goldene Ding fällt von einer Hand – Kühle, beinahe Gleichgültigkeit und doch ein klein wenig Bedauern… schwach – in die eines Anderen.

You do not want her. She does not want you. Do you even know what people think of these days when you hand them a ring? But… You speak of it as if it was payment for something… She says for forgiveness. Forgivenss? Your church acknowledged that doesn’t work centuries ago. You, the philosopher, know this. Why pay someone you are angry with? Why her?

Es dreht sich rückwärts. Zeit.
Eine Tasche. Stoff. Abgegriffenes Holz auf dem man abgelegt wurde, umgeben von Büchern.
Eine Kiste, eine Schublade in einem Schreibtisch, die dann und wann geöffnet wurde.
Nicht angefasst, nur weggelegt.

You never forgot how important it was. You never really needed to remind yourself. A link to the past. Something to remind you that you were different once? Something that reminded you of her. Always. Is this why you had to give it away? So you could forget about her more easily, at least for a little while?

Dann eine Hand die es umschließt, eine Frauenhand. Offenheit, Aufrichtigkeit, tiefe Zuneigung – Eine Frauenstimme. Magdalene. “Ich dachte du magst keinen Schmuck?” – “Es ist ein Erbstück.”

An heirloom is only passed on when somebody dies… Somebody – … Where is she? WHERE IS SHE?!

Ein verschlissenes Tuch aus ehemals teurem Stoff. Ein Kuvert. Und Dunkelheit.
Wege, Rumpeln, eine Reise…
Und weiter zurück.

Where are you going? Where are you taking us, Jacques…? I feel I should be scared…

Wieder eine Hand. Eine kalte Hand, die eines großen Mannes. Eine ebenso kalte Stimme. Das Metall wird auf Holz geschlagen. Klack – Klack. Nicht fest. Kälte, Leere. Nur Laut gebend. “Lass es sein – das ist eine Sinnlosigkeit. Vergeude die Zeit nicht mit solchem Unfug.” Wieder das weiche Metall auf Holz. “Ich… kann nicht, Herr.” Das goldene Dinglein fällt, fällt auf steinernen Boden, rollt darüber hinweg, ehe es aufgehoben wird. – Unverständnis, Hingabe und zugleich tiefgreifende Abscheu die nicht ausbrechen kann.

You… loved him. I think. Like one would love a father, even though you never wanted to… Were you still breathing then? Was this when she died? Don’t let him keep me. I need to go with you…

Weiter zurück, Stoff, das Läuten von Glocken, Ruhe.
Beständige Worte.
Das heisere Lachen eines alten Mannes.

I like the bells… I think we should stay here. Never mind him. I do like the bells.

Wieder Dunkelheit.
Traurigkeit.

This must be it.

Umschlossen von einer zierlichen Hand. Freundlichkeit, Trauer “Hier” Eine Frau, die sich herumdreht. Eine sehr junge Frau, nur wenige Jahre älter als ein Mädchen, die das goldene Ding fest umschlossen hält. Ein großer Raum mit hohen Fenster, hohen Decken, ein altes Gebäude. Sie greift nach der Hand ihres Gegenübers und legt den Ring hinein. Der ist kaum älter als sie. “Er wird nun auf mich acht geben”, spricht sie weiter.
“Es ist seine Pflicht” Hastig gesprochen. Zorn, Resignation.

Protection… But he can’t protect us! You must not accept this. Give me back… He can’t protect her from you. I can!

Wärme. Freundlichkeit und doch eine Spur von Trauer.
Weiter zurück. Getragen am Finger, begleitend. Getragen am Hals, als zu groß für die Hände.

It was good for a while then, wasn’t it? This is where I should want to be. But… This is also where she keeps me… This is so wrong…

Sommer. Ein Hügel. Gras, das sich im Wind biegt.
“Damit du weißt, dass ich immer auf dich Acht gebe.” Wieder wechselt es den Besitzer, diesmal in die andere Richtung. Verwunderung und kindliche Freude Beide fast noch Kinder. Sie streicht über den Hals des Pferdes, während die Finger der anderen Hand über das Metall gleiten. “Woher?” “Er gehörte Mutter.”

Why is she gone? I want to go back…

Der Ring fiel zu Boden, rollte über den Teppich bis zum Fuß des Wohnzimmertisches und blieb dort liegen. Der Mann, der ihn eben noch gehalten hatte, lag keuchend auf dem Boden. Wieder fühlte er sich genauso leer wie vor wenigen Nächten, genauso ausgeliefert und schutzlos. Er öffnete das Auge und folgte mit dem Blick dem Weg, den der Ring genommen hatte. “You have a lot to answer for…”, murmelte er diesem unschuldigen Schmuckstück anklagend entgegen und lächelte versonnen.

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