“Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen.” – John F. Kennedy
Als die Tür aufgetreten wurde und endlich ein paar wenige Strahlen Tageslicht in den Keller fielen, galt Alestans erster Blick seinen Händen. Seinen blutroten Händen. Ein tiefer Atemzug verriet, dass das Rot nicht nur an Blut erinnern mochte, sondern eben genau jene Quelle hatte.
An einen Kampf konnte er sich nicht erinnern. Auch nicht daran, dass er verletzt wurde. Doch verletzt war er. Etwas war anders, wenn er den Blick schweifen lies. Es fiel ihm schwer einzuschätzen, wie weit die beiden Personen, die gerade die Treppe herunterkamen, noch weg waren. Seltsam. Das war vorher leichter gewesen.
Seine Knochen fühlten sich nicht müde und alt an, trotzdem war er müde, erschöpft. Wenige Dinge, die er sich jetzt so sehr wünsche wie einen Zuber, vielleicht etwas Apfelwein und ein kaltes Stück Braten. Mit Betonung auf Zuber.
“Kommt, wir müssen raus hier! Wer weiß, wie viel Zeit uns bleibt und wer noch von diesem Keller weiß.” Die beiden waren doch schon näher. Endlich erkannte er auch, um wen es sich handelte. Während Saxa sie alle zu gehen hieß, legte Neal ihm einen Arm um den Rücken um ihn zu stützen.
So missmutig wie auch peinlich berührt schob er den Arm weg. “Schon gut, schon gut. Ich kann gehen.”
“Das mag sein, Herr,” widersprach Neal bestimmt. “aber wenn ich mir euch so ansehe, dann werdet ihr kaum den Weg finden ohne Hilfe.”
Schon um das Gegenteil zu demonstrieren ging Alestan die ersten drei Schritt voran, blieb dann aber auch schon wieder abrupt stehen und ließ die helfende Geste des Mannes endlich zu. Immerhin tat ihm dieser den Gefallen, diese späte Einsicht nicht weiter zu kommentieren.
Saxa baute sich vor den beiden auf, fixierte ihren Herrn mit den grüngrauen Augen und zog die Brauen zusammen. “Wenn wir nicht schnell einen Heiler finden – einen der gläubigen Sorte – sieht’s nicht gut aus, Erlaucht.”
Neal tat, was er immer tat – er hielt die Erwartungen klein. “Gibt Dinge, die kann nichtmal ein Wunder heilen, Kleines.”
“Ich brauche kein Wunder, ich brauche ein Bad.” Gelehnt, aber gerade, stapften die drei aus dem Dunkel, dass für eine Weile Zuhause gewesen war.
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