Schmiedekunst

Es war falsch davon zu schreiben, daß ich jene, die hier wohnen längst nicht mehr bemerke. Denn ich tue es. Und wenn ich es nicht selbst tue, dann ihre Mitmenschen.

Der Hauptmann brachte mir neulich des Nachts den Schmied. Hätte man nicht seinen Vater genannt, ich hätte den Jungen kaum wiedererkannt. Jedenfalls ging es zwischen den beiden Männern um den Preis der Waffen für die Wachen. Elende Beutelschneiderei, sage ich.

Am Ende ist es doch so. Die Bürger hier brauchen die Wache. Ohne die Wache gäbe es Plündereien zuhauf. Und das kann in niemandes Interesse sein. Wenn also jemand besonders günstige Preise erhalten sollte, dann tatsächlich nicht der Magistrat – sondern die Wache. Auch wenn das Geld für eben jene von mir verwaltet und zugeteilt wird. Das ist aber in diesem Fall eher nebensächlich.

Dem Hauptmann also trug ich auf Angebote sowohl von den Gebrüdern Valier für die Waffen als Import einzuholen, wie auch ein Angebot vom Schmied. Und sobald diese Preise vorliegen werde ich entscheiden, ob der Unterschied das politische Risiko wert ist. Sollten sie sich jedoch absprechen verlieren alle drei ihre Hände.

Wucherei muß im Keim erstickt werden.

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